Donnerstag, 12.03.2020

Vor der höchsten Hürde

Kann der VfR am Samstag (15:30 Uhr) die Festung Mutschelbach einnehmen?

(mk) Wenn am kommenden Samstagnachmittag Schiedsrichter Philipp Hofheinz die Begegnung zwischen dem ATSV Mutschelbach und dem VfR Mannheim anpfeifen wird, stehen die Rasenspieler vor einer Aufgabe der besonderen Art. Denn der Gegner wird zu diesem Zeitpunkt seit 470 Tagen ohne Heimniederlage im Ligabetrieb ausgekommen sein. Am 30. November 2018 gelang es letztmals dem VfB Eppingen mit einem 2:0 Erfolg, drei Punkte von der gepflegten und modernen Mutschelbacher Sportanlage zu entführen. Dementsprechend ist es auch wenig überraschend, dass in dieser Runde kein Team vor eigenem Publikum häufiger als Sieger den Platz verlassen konnte, wie der hochgehandelte Klub aus Mittelbaden. Seit nun mehr acht Heimspielen verfügt die Mannschaft von Dietmar Blicker gar über eine blütenweiße Weste und schaffte es somit, 29 von 33 möglichen Zählern einzufahren. Dadurch ist Mutschelbach als einziges Team in der Verbandsliga bisher ohne Niederlage auf eigenem Territorium ausgekommen. Im Vergleich dazu verblasst sogar der Ligaprimus aus Walldorf, der als zweitstärkstes Heimteam bei derselben Anzahl an Heimspielen “nur“ 23 Punkte einfuhr, und auch schon zwei Pleiten in der Astorstadt hinnehmen musste.

Neben der Stärke vor eigener Kulisse zeichnet den kommenden Kontrahenten vor allem die gefährliche und unberechenbare Offensivabteilung aus. Bemerkenswert ist hierbei, dass Mutschelbach gemeinsam mit Walldorfs U 23 am häufigsten einnetzte (52 Treffer), obwohl sich kein Spieler unter den ersten 10 der aktuellen Verbandsliga- Torschützenliste finden lässt. Das Team von Hakan Atik muss in der Verteidigung dementsprechend aufmerksam sein und kann sich auch nicht nur auf die eine Tormaschine des Gegners einstellen. Auch wenn Top-Torjäger Sebastian Weizel (9 Tore) aufgrund einer gelb-rot Sperre nicht mit von der Partie sein wird, gibt es immer noch genügend andere Spieler, die genau wissen, wo der Kasten steht.

Was sich auf der einen Seite für die Quadratestädter als anspruchsvollste Prüfung titulieren lassen mag, bietet auf der anderen Seite gleichzeitig die Möglichkeit, ein dickes Ausrufezeichen zu setzen. Ziel der Blau-Weiß-Roten muss es nämlich sein, und zwar unabhängig von der Tabellensituation, über das vorhandene Potenzial nicht nur in der Theorie zu verfügen, sondern auch in der Praxis die existierende spielerische Klasse an den Tag zu legen. Zuletzt war gegen die Spielvereinigung Neckarelz schon eine Leistungssteigerung zu erkennen, was auch prompt zu einem 2:0 Sieg führte. Dennoch wird am Samstag nochmals eine Schippe draufgelegt werden müssen, um nicht mit hängenden Köpfen die Rückfahrt anzutreten. Ein Erfolg beim Tabellendritten und es gäbe in diesem bisher doch holprigen Saisonverlauf einen absoluten Lichtblick. Die Statistik spricht hierbei nicht gegen die Kurpfälzer. In bisher vier Pflichtspielen konnte der ATSV neben einem Unentschieden drei Mal bezwungen werden.



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