Sonntag, 01.03.2020
Vom Winde verweht
VfR ohne Punkte aus Spielberg
(tb) Nichts wars mit der von den VfR-Fans erhofften Aufholjagd auf die vorderen Tabellenplätze. Nach der ebenso enttäuschenden wie leistungsgerechten 0:1-Niederlage in Spielberg sitzt der VfR erst mal auf dem 9. Tabellenplatz im grauen Tabellenmittelfeld fest.
Die beiden Kontrahenten sahen sich im Spielverlauf widrigen Wetterbedingungen ausgesetzt. Starke Windböen in gleichwohl kurzen wie unregelmäßigen Abständen beeinflussten die Flugbahn des Balles immer wieder in nahezu unberechenbarer Weise. Spielberg hatte die Platzwahl gewonnen und wählte erwartungsgemäß die Seite mit Rückenwind. Die Platzherren, von Beginn an hellwach, nutzten diesen Vorteil und setzten dem VfR mit überfallartigen Angriffen zu. Bereits in der 2. Minute fiel das Tor des Tages. Ein langer Ball wurde mit Windunterstützung nach vorne geschlagen. Die VfR-Abwehr verschätzte sich und ließ zu, dass das Leder vor den Füßen des enteilten Goalgetters Claudio Ritter landete. Frei vor Torwart Lentz hatte dieser keine Mühe, zur frühen Spielberger Führung einzuschieben. In den Folgeminuten wirkten die VfR-Abwehrspieler behäbig und langsam und hatten in dieser Phase Glück, dass der Gegner seine Geschwindigkeitsvorteile nicht zum Ausbau der Führung nutzen konnte. In der 13. Minute lief erneut ein Spielberger Stürmer frei auf Torwart Lentz zu, traf aber nur den Pfosten.
Nach einer Viertelstunde hatte sich der VfR etwas gefangen und kam besser ins Spiel. Viel lief über die rechte Seite, wo Prokop und der früh eingewechselte Grimm sich redlich bemühten, Raum zu gewinnen und Angriffe nach vorne zu tragen. In der 27. Minute schlug Peter Prokop eine schöne Flanke in den Strafraum. David Keller brachte den Kopf jedoch nicht hinter den Ball und vergab.
Spielberg hatte sein Pulver jetzt sichtlich verschossen und der VfR war feldüberlegen. Jedoch war spätestens am Spielberger Strafraum Endstation, weil die Pässe auf holprigem Geläuf ungenau gespielt wurden und die Platzherren somit wenig Mühe hatten, die gefährlichen Zonen zu verteidigen.
In der 2. Hälfte verflachte das Spiel zu einem mehr oder weniger planlosen Gekicke auf beiden Seiten. Wer gehofft hatte, dass der VfR nun seinerseits den Rückenwind nutzen konnte, sah sich enttäuscht. Oft wurden die Bälle ohne angemessenes Timing nach vorne geschlagen und landeten prompt im Toraus. Der nun einsetzende Regen tat ein Übriges, um die wenigen Zuschauer angesichts der gebotenen Darbietungen vom heimischen Herd träumen zu lassen. Ein Fußballleckerbissen sieht anders aus.
Der Rest ist schnell erzählt. Trainer Atik hatte zur Halbzeit den spielstarken Gaetano Giordano gebracht. Dem fehlte jedoch nach Verletzungspause sichtlich die Spielpraxis. Auch der unter der Woche kurzfristig verpflichtete Wieblinger Enis Ulusoy hing nach seiner Einwechslung genauso in der Luft wie seine Sturmkollegen. Spielberg hätte in Minute 65 bei einem Schuss aus kurzer Distanz die Führung ausbauen können, jedoch konnte Max Denefleh zur Ecke klären. Der VfR war zur notwendigen Schlussoffensive nicht mehr fähig und konnte keine Torchance mehr generieren. Stattdessen sorgte Max Denefleh in der Nachspielzeit für einen unrühmlichen Eklat. Nach einer in seinen Augen ungerechtfertigten Verwarnung drosch er den Ball frustriert gegen die Werbebande und sah folgerichtig Gelb-Rot. Er wird in der nächsten Partie deswegen gesperrt sein.
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