Montag, 29.04.2019
Schwacher VfR enttäuscht auf der ganzen Linie
Chancenlos in Durlach-Aue
(tb) Nach einer klaren 1:4-Niederlage gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner befindet sich der VfR Mannheim weiter im Sinkflug. Legt man die gestern in Durlach-Aue gezeigte Leistung zu Grunde, stellt sich die Frage, gegen welchen der verbleibenden Verbandsliga-Gegner der VfR überhaupt noch gewinnen kann. Das Fehlen von Sturmführer Bartosz Franke und Abdu Mohamed, der in den letzten Spielen oft traf, kann als Erklärung nicht gelten.
Für die zuletzt sieglosen Karlsruher Vorstädter war der ehemalige Titelkandidat nicht mehr als ein dankbarer Aufbaugegner, der nach Kräften dabei half, den eigenen Abwärtstrend zu stoppen. Dabei sah es anfangs gut aus für den VfR. In der 6. Minute eroberte Haffa den Ball nahe des Mittelkreises und leitete das Spielgerät unverzüglich weiter. VfR-Youngster Ayhan Sabah war inzwischen auf der linken Seite gestartet, wurde sofort in Szene gesetzt und vollstreckte eiskalt mit sattem Linksschuss. 0:1! Kurz darauf schaltete Sabah erneut am schnellsten und passte zum mitgelaufenen Marcel Gessel. Der hätte sich die Torecke zum 0:2 aussuchen können, wenn er nicht überhastet ins Abseits gelaufen wäre.
Nach etwa einer Viertelstunde gab es plötzlich Palaver an der Seitenauslinie. Der Schiedsrichter monierte Gessels nicht regelgerechte Spielausrüstung wegen unzureichender Schienbeinschoner und zeigte Gessel dafür die Gelbe Karte. Im folgenden Dialog ließ Marcel Gessel nach Auffassung des gestrengen Unparteiischen wohl den gebotenen Respekt vermissen und betrat darüber hinaus ohne Anmeldung wieder das Spielfeld. Dafür kassierte er dann Gelb-Rot und erwies seiner nun dezimierten Mannschaft damit einen Bärendienst.
Zunächst hatte der VfR noch eine Möglichkeit, doch Haffa verpasste eine Flanke von Denefleh aus aussichtsreicher Position. Nun übernahm nach und nach Durlach-Aue das Kommando. In der 19. Minute ließ VfR-Schlussmann Lentz einen Distanzschuss nach vorne direkt vor die Füße eines Durlacher Stürmers prallen, der den Ball jedoch in die Wolken drosch. Kurz danach machte es ihm ein Sturmkollege nach, als die VfR-Abwehr den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördert hatte. In der 22. Minute wollte Max Denefleh eine Hereingabe des Gegners klären, schoss sich den Ball aber selbst an den ausgestreckten Arm. Der fällige Elfmeter saß. Ausgleich!
Durlach nutzte nun die eigene Überzahl und zog das Spiel geschickt in die Breite. Die fälligen Hereingaben klärte die VfR-Abwehr oft zu kurz, so dass es weiterer Bemühungen bedurfte, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Eine dieser Hereingaben landete in der 41. Minute zwischen Stürmer und VfR-Tor an einer Stelle, wo der Torwart entscheiden muss: Herauslaufen oder im Tor bleiben. Lentz lief raus, zögerte kurz, lief weiter. Jetzt fehlte der entscheidende Meter. Schuss – Tor – 2:1 für die Hausherren!
In der 2. Hälfte bemühte sich der VfR zunächst, das Spiel an sich zu reißen, doch die Durlacher hatten mit beachtlichem kämpferischem Einsatz keine Mühe, jede Angriffsbemühung zu unterbinden und den Gegner vom Tor fern zu halten. 8 Minuten nach Wiederanpfiff feuerten sie selbst einen Schuss aus 20 Meter ab. Torwart Lentz, offenbar auf dem falschen Fuß, ließ den Flatterball passieren – 3:1.
Der VfR verlor jetzt jeglichen Mut. Keine Spur von Kampfgeist oder gar Kreativität! Außer einer Halbchance für Daniel Herm in der 65. Minute gab es keine weitere Einschusschance für die Gäste und es kam noch schlimmer. In der 82. Minute konnte Norbert Kirschner als letzter Mann einen Durlacher Angreifer nur noch durch Foul stoppen. Dafür gab es die Rote Karte für Kirschner und Elfmeter Nr. 2 für Durlach-Aue. 4:1 und der erste Sieg für die SpVgg Durlach-Aue gegen den VfR Mannheim überhaupt war perfekt.
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