Freitag, 01.06.2018

Dem VfR hilft nur noch ein Wunder

Nach der Niederlage in Schwetzingen sind die Aufstiegschancen nur noch minimal

(sw) Der VfR Mannheim hat sich nach einer vermeidbaren 1:2-Pleite beim SV 98 Schwetzingen so gut wie aus dem Aufstiegsrennen genommen. Die Chancen am letzten Spieltag gegen den VfR Gommersdorf (Sonntag, 17 Uhr) doch noch Platz 2 zu erreichen, gehen gegen Null. Da Fortuna Heddesheim einen 4:3-Sieg gegen Kirrlach landete, beträgt der Rückstand nun 3 Punkte und 5 Tore.

Auf dem Kunstrasenplatz des Schwetzinger Sportgeländes fanden die Rasenspieler vor 250 Zuschauern gut in die Partie. Enis Baltaci per Kopfball (4.) und Steffen Kochendörfer mit einem Distanzschuss (10.) hätten früh für eine beruhigende Führung sorgen können. Sie wäre auch hochverdient gewesen, denn der SV 98 fand sich nur in der Defensive wieder. Mit Ausnahme des eingewechselten Patrick Hocker, der Marcel Lentz im VfR-Kasten prüfte (15.).

Ein ums andere Mal tauchten die Mannheimer gefährlich im Schwetzinger Strafraum auf, doch entweder waren die eigenen Mitspieler nicht richtig mitgelaufen oder falsch postiert. Es war zum Verzweifeln. Der Super-GAU dann kurz vor dem Halbzeitpfiff. Ein Freistoß der Gastgeber kommt in den Sechzehner, landet bei Jonathan Babari, der nur noch den Fuß hin heben muss, um das 1:0 zu erzielen (45.). So einfach kann Fußball sein.

Nach dem Seitenwechsel hatten zunächst die Spargelstädter das 2:0 machen können. Nils Makans Schuss verfehlte das VfR-Gehäuse aber zum Glück, wenn auch knapp (49.). Eine tolle Einzelleistung von Daniel Herm sorgte dann für den Ausgleich. Gleich mehrere Gegenspieler ließ er stehen und drosch das Leder dann gekonnt ins Netz – 1:1 (52.).

Der VfR nun am Zug. Marc Haffa in der 57. Minute und Steffen Kochendörfer nach einer Riesenchance knapp vor dem Tor (65.) verpassten das Spiel zu drehen. Das alte Lied der mangelnden Chancenverwertung war wieder allgegenwärtig. Besser machten es erneut die Schwetzinger und zwar wieder nach einer Standardsituation. Ein Freistoß aus halbrechter Position knallte an den Pfosten und per Nachschuss macht Fabian Feigenbutz das 2:1 (85.).

Wütende Angriffe des VfR waren die Folge und in der 6. Minute der Nachspielzeit gab es für die Gäste auch noch einen Pfostenschuss, doch es sollte nicht sein. Die Derbyniederlage war genauso perfekt, wie der Klassenerhalt des SV 98.

Am Sonntag steht nun also das letzte Punktspiel im heimischen Rhein-Neckar-Stadion gegen den VfR Gommersdorf an. Die Odenwälder hatten die Vorrunde als Aufsteiger mit nur 4 Punkten abgeschlossen, der direkte Wiederabstieg zeichnete sich also schon früh ab. Das Ziel, sich mit Anstand in die Landesliga zu verabschieden, ist dem VfR in der Rückrunde aber durchaus gelungen. Mit dem ehemaligen Mannheimer Spieler Peter Hogen als Coach kam nicht nur mehr Konstanz ins Team, sondern auch die ersten Siege der Saison durften gefeiert werden. Den einzigen richtigen Ausrutscher hatte Gommersdorf Mitte Mai beim 0:7 in Heddesheim zu beklagen, danach blieb man aber mit zwei 1:1-Unentschieden und dem jüngsten 1:0-Erfolg gegen Bilfingen wieder ungeschlagen.

Es scheint am Sonntag also unbequem zu werden für die Wengert-Elf, zumal die Gäste gute Erinnerungen ans Rhein-Neckar-Stadion mitbringen. In der Saison 2015/2016 gewann der Namensvetter in Mannheim überraschend mit 2:0. Doch nur bei einer Niederlage von Heddesheim beim noch von der Abstiegsrelegation bedrohten TuS Bilfingen und einem Mannheimer Kantersieg mit 5 Toren Unterschied würde es doch noch mit dem 2. Platz für den VfR klappen. Wunder gibt es ja bekanntlich immer wieder. Ob auch am Sonntag, wird sich zeigen!



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